In ein paar Stunden ist es soweit: Dann startet zum 14. mal das “Weekend of Fear” in den Manhattan Kinos in Erlangen. Wie der Name dieses Filmfestival schon vermuten lässt werden dort Filme aus dem Bereich Horror, Thriller, Science Fiction und andere Obskure Filme gezeigt. Das Festival hat sich dem internationalen Independent Film verschrieben und zeigt eine Auswahl sehr interessanter Filme. Wie auf Festivals üblich wird auch ein Preis verliehen, dieser nennt sich “der golden Glibb” und ist ein 2kg schwere Gummibärchen. Dabei kann das Publikum sowohl für den besten Lang- und den besten Kurzfilm abstimmen. Wie auch schon die Jahre zuvor werden ich mir nun auch zwei Nächte im Kino um die Ohren schlagen und mir diverse Filme ansehen. Hier mal meine Auswahl für dieses Jahr (ich nenne nur die Hauptfilme):
Handlung: Die beiden Cops Monroe und Hodges sind schon einige Jahre Partner. Der eine ist eher der hart, der andere der zarte. Hodges kämpft mit seiner Eifersucht und der Angst dass seine Freundin fremd gehen könnte und Monroe will die Hochzeit seiner Tochter bezahlen. Um sich den Wunsch seiner Tochter leisten zu können will er eine sehr wertvoll Baseballkarte verkaufen. Doch bevor es um Abschluss des Geschäftes kommt wird ihm die Karte geklaut. Aber die Diebe haben sich definitiv mit den falschen angelegt denn diese zwei Cops haben ihre ganz eigene Art von Ermittlungsarbeit…
Meinung: ”Cop Out” ist der neue Film von Kevin Smith. Er ist eine Hommage an die Cop-Movies der 80 und so hat niemand geringeres als “Beverly Hills Cop” Komponist Harold Faltermeyer den Soundtrack geschrieben. Zusätzlich ist es der erst Film von Smith, der von einem großen Studio produziert wurde. Kommen wir gleich zum wichtigsten: Verdammt, der Film macht Spaß, ich hab ja selten Erstickungsanfälle im Kino wenn ich lachen muss aber bei diesem Film, gerade das Duo Bruce Willis und Tracy Morgan werfen sich die Dialoge nur so zu wunderbar ergänz werden sie dabei, immer mal wieder von Seann William Scott als unglaubliche Nervensäge. Somit ist “Cop Out” eine wunderbare rasante und witzige Polizeikomödie deren Witze meist nicht mit dem Holzhammer ausgeliefert werden. Durchaus sehenswert, wenn es auch im Kino kein muss ist.
Handlung: Der Absolute Durchschnitts-Loser-Typ Kirk trifft während der Arbeit am Flughafen auf die attraktive, geradezu fast perfekte Molly. Wegen eines vergessenen Handys treffen sie sich wieder und Molly scheint tatsächlich gefallen an Kirk gefunden zu haben. Doch dessen mangelndes Selbstwertgefühl und die nicht gerade aufbauenden Spruch seiner Kumpels bringen das junge Glück ins wanken...
Meinung: "Zu scharf, um wahr zu sein" ist ein Film für Leute die schon in ihren 20ern sind und langsam auf Anfang oder Mitte 30 zugehen. Er ist, im Kern, eine romantic Comedy, die, bei einigen, den Nerv trifft was Dinge, wie Partnersuche, Selbstwertgefühl, Sprüche von Kumpels und die Angst nicht perfekt genug sein zu können angeht. Bei einigen Szenen sitzt man durchaus da und denkt sich "ja, das kenn ich". Glücklicherweise ist auch der Humor entsprechende. Kein Fäkalhumor, wie sonst so oft, eher witzige Dialoge und Situationskomik, die für sich selbst spricht. Somit ist der Film eine, auch für Männer, durchaus erträglich und pärchengeeignete Komödie. Wie so oft bei Filmen dieser Art ist aber der Kinobesuch nicht zwingen erforderlich, für einen DVD-Abend aber sehr zu empfehlen. Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Film.
Handlung: In jungen Jahren wird Perseus von einem armen Fischer mitten im Meer gefunden und daraufhin großgezogen. Allerdings weißer nicht, dass er ein Sohn des Gottes Zeus ist. Da sich die Menschen dazu entschließen nicht mehr länger den Göttern zu huldigen werden diese äußerst ungehalten. Als Perseus mit seiner Pflegefamilie gerade zufällig Zeuge eines gewaltsamen "Rückbaus" einer Götterstatue wird passiert das unvermeidliche: Alle bis auf ihn sterben. Nun schwört er Rache und macht sich auf den Weg den Göttern eigenhändig in den Hintern zu treten...
Meinung: Zu beginn braucht das Remake des Gleichnamigen Claymation Films von 1981 etwas um in fahrt zu kommen aber dann hat man den Eindruck, dass die Macher hier eine Mischung aus "God of War" und "300" im Sinne hatten. Allerdings ist die Action weder so abgefahren noch so bildgewaltig wie die genannten Werke aber der Film macht trotzdem Spaß, wenn man ein wenig über die technischen Mängel hinwegsieht. Die Computereffekte sind leider nicht gut gelungen und wirken etwas angestaubt, dafür gab es durchaus hübsche Kostüme und Idee, die mir sehr gut gefallen haben, von daher ist der Film optisch etwas durchwachsen. Die Story ist, wie zu erwarten war recht flach und eindimensional, mache Dinge hätte man sich dadurch auch Sparen können. Die 3D-Version habe ich mir bewusst nicht angesehen, da der film nicht nativ in 3D gedreht wurde sondern die Entscheidung erst in der Post-Produktion und wenige Monate vor Fertigstellung des Films vom Studio gefällt wurde. Berichte, wie z.B. der bei Fefe geben mir da wohl auch recht mit meiner Einschätzung, dass man sich das sparen kann. Wer auf kurzweiliges Popcorn-Action-Kino mit wenig Anspruch steht und nur etwas Spaß haben will kann sich den Film mal ansehen.
Handlung: Der junge und unschuldige Dorian Gray zieht nach London um sein Erbe anzutreten. Schon bald steht er unter dem Einfluss von Lord Wotton und lernt das ausschweifende, dekadente Leben aus Sex, Drogen und Gewalt zu schätzen. Doch nichts davon scheint sich auf ihn auszuwirken, er altert nicht und dieses intensive Leben scheint ihm nichts anhaben zu können, denn er verbirgt ein dunkles Geheimnis welches er mit allen Mitteln schützt...
Meinung: Endlich ist die Verfilmung das Oscar Wilde Klassikers auch in den deutschen Kinos angekommen, in anderen Ländern, wie England, ist der Film längst auf DVD erschienen. Ich muss nun gleich zugeben, dass ich das Buch bisher nicht gelesen haben, obwohl ich es mir immer wieder vornehme, von daher kann ich wenig dazu sagen wie stark die Geschichte verändert wurde. Zu beginn zieht sich der Film leider etwas aber dann wird es zunehmend interessanter. Leider sah man dem historischen London an, dass es aus dem Computer stammte, viele Gebäude- und Straßen-Details wirkten zu flache und nicht plastisch, was schade war denn die Ausstattung war ansonsten sehr schön und stimmig. Trotz dieser Mängel war die Bildgestaltung durchaus schön, ebenso wie der Soundtrack sehr passend das geschehen untermalte. Schauspielerisch war es durchaus gut, wenn ich auch nicht die Offenbarung, fehlbesetzt war der Film aber nicht. Bis auf die Startschwierigkeiten hat mir der Film gut gefallen. Wer auf düstere Geschichten aus dem viktorianischen London steht sollte einen Blick riskieren.
Handlung: Die junge Alice soll verheiratet werden, der richtige Mann wurde schon gefunden und auf einer exklusiven Gartenparty soll dieser nun um ihre Hand anhalten. Doch Alice will sich das noch einmal durch den Kopf gehen lassen. So lässt sie kurzerhand ihren zukünftigen nebst Familie und Gästen stehen und verdrückt sich. Sie folgt einem Kaninchen das, anscheinende eine Weste trägt, fällt darauf hin in einen Kaninchenbau und landet, nach einem längeren Sturz, in einem seltsamen Land mit noch merkwürdigeren Gestalten, die darüber diskutieren, ob sie "die Alice" ist oder nicht. Alice ist davon selbst nicht überzeugt, denn irgendwie passt die vorgetragen Prophezeiung nicht so ganz auf sie, doch bald ändern sich die Dinge...
Meinung: Wer außer Tim Burton hätten denn diesen Stoff sonst auf die Leinwand bringen sollen? Wie von ihm gewohnt Zaubert er auch dieses mal eine phantastische und düstere, aber auch bunte Welt. Mit liebe zum Detail wurden die Wesen des Wunderlands umgesetzt. Von daher ist auch dieser Film wieder gewohnte Kost von Burton. Leider hatte ich das Gefühl, dass sich der Anfang etwas Zog, aber so bald Alice im Wunderland ankam ging es rund. Noch etwas zur 3D-Version: Entgegen den Meinungen dass Alice "the next big thing" nach Avatar wäre. Dem ist, in meinen Augen, nicht so. Bei Avatar "fühlte"sich der Effekt wesentlich natürlicher an. Bei Alice hatte man eher den Eindruck dass es bemüht und eher Effekthascherei war. Von daher kann man sich den Aufpreis für 3D sparen. Alice ist auch in 2D eine Augenweide.
